Ich hab gedacht

Ich hab gedacht, 
dass wir Menschen schon viel weiter wären. 
Bereit für Frieden, nicht für Krieg. 
Gedacht, 
dass Schicksale uns mehr berühren, 
mehr als unser innrer Trieb. 
Doch nein, wir müssen es hart spüren, was in unserm Herzen tobt. 

Wie kann ein Mann nur sowas tun, 
dass die Welt in Trümmern legt? 
Wieviel Sorgen, wieviel Grämen, wieviel blanke Furcht und Not, bringt er durch sein wildes Sehnen als sei die Welt sein Abendbrot. 
Was geht in solchen Köpfen vor, 
was treibt nur solche Menschen an, 
der als gäbe es kein Morgen sich auf Blut gar betten kann? 

Was ist zu tun, frag ich mich lange, 
was ist zu tun, daß Frieden bringt? 
Ich bin enttäuscht und mir ist bange, 
kann doch nicht sein, dass Hass gewinnt?! 

Was sagst du zu all dem Treiben? 
Wann wird deine Stimme laut? 
Ists nicht so, dass wenn wir schweigen, bald niemand mehr dem andern traut? 
Für „das Gute“ einzustehen, 
einzutreten für mehr Menschlichkeit, 
eine Welt der Liebe leben, statt des Eigennutz und Neid. 

Ist das möglich? 
Macht das alles einen Sinn? 
Sehen wir nicht Panzer rollen und die Stärkeren gewinnen? 

Was ist deine Antwort auf die Frage, die sie stellt? Diese wankend, diese wackelnd, diese ruhelose Welt? 

Ich hab gedacht
Was denkst du? 

Ein Kommentar zu “Ich hab gedacht

  1. „Diese wankend, diese wackelnd, diese ruhelose Welt“. Liebe Julia, liebe Magdalena, ich teile eure Sorge – und habe darüber vor kurzem auch geschrieben: https://mutter-und-sohn.blog/2022/02/26/2022-kw-9-krieg/.
    Hoffen wir, dass das Ganze nur vorübergehend ist – und stehen wir klar, auch unseren Kindern gegenüber, für die Werte ein, die ein Gegengewicht schaffen können: Echtes Mitgefühl, ein gewisses Maß an Eigen-Sinn und den Mut, immer wieder für Schwächere die Stimme zu erheben.

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